Huflattich (Tussilago farfara)

Weitere Namen:

Ackerlatsche, Ackerlattich, Berlätschen, Brandlattich, Brustlattich, Chappeler, Doktorblüemli, Bachblümlein, Eselsfuß, Eselshuf, Feldlattich, Fohlenfuß, Heilblatt, Hitzeblätter, Hufblatt, Hustenblätter, Hustenkraut, Ladderblätter, Lehmblümel, Lette, Männerblume, Märzblume, Ohmblätter, Pfannenkraut, Pferdehuf, Rossblacke, Roßhub, Sandblacke, Sandblümel, Schweizer Doktorblüemli, St. Quirinskraut, Tabakkraut, Teeblümli, Zeitrösel, Zytröseli

Bezeichnungen in anderen Sprachen:

Englisch: coltsfoot
Französisch: tussilage, pas d'âne

Wirkung:

DAS Mittel für Bronchien und Lungen.
Entzündungshemmend, reizmildernd, schleimlösend, krampflösend, auswurffördernd, mild harntreibend. Gut bei Magen-Darmkatarrh und Appetitlosigkeit. Tee aus den Blüten wirkt blutreinigend.

Anwendung:

Huflattich ist wohl das älteste Heilmittel. Bei Bronchitis und Husten, auch sehr gut bei Reizhusten. Bei Asthma, auch hilfreich bei Emphysemen. Als Asthmazigarre oder als homöopathische Tinktur.
Blätter und Blüten kann man mischen für Tee (mit heißem Wasser übergießen und 5 Minuten ziehen lassen).
Es wird vor einer Anwendung länger als 6 Wochen gewarnt, da die enthaltenen Pyrrolizidinalkaloide auf Dauer leberschädigend sein sollen. Laut neueren Untersuchungen ist die Behandlung einer Bronchitis über einen begrenzten Zeitraum von bis zu 6 Wochen jedoch vertretbar, da die Alkaloide schwer wasserlöslich sind und dadurch die Nebenwirkungen gering sind. Für schwangere Frauen und stillende Mütter und Kleinkinder sollte jedoch auf die Anwendung von Huflattich verzichtet werden. Huflattich enthält viel Zink. Zerquetschte Blätter kann man wie Zink-Salbe auf Verletzungen auflegen. Frische Blätter sind geeignet als Auflagen bei äußerlichen Entzündungen, Geschwülsten, Insektenstichen und anschwellenden Füssen. Als Bademittel für schlecht heilende Wunden, bei unreiner Haut oder Venenentzündungen eignen sich Huflattichblätter sehr gut. Gegen Venenentzündungen hilft auch gut eine „Salbe“ aus frischen zerquetschten Blättern mit süßer Sahne zu einer salbenartigen Masse verrührt und mehrmals täglich auf die entzündeten Stellen gestrichen. Als Fussbad bei geschwollenen Füßen, z.B. nach einem längeren Fußmarsch.
Frisch gepresster Saft aus Huflattichblättern hilft bei Ohrenschmerzen.
Gesichtsmaske gegen unreine Haut: Ein starker Tee mit Kleie angerührt.

Allgemeines:

Im Frühjahr sind die kleinen gelben Blüten wie kleine Sonnen oft schon zwischen den letzten Schneeresten zu erkennen. Die Blätter kommen erst nach der Blüte im Mai zum Vorschein. Weil die Blüte vor den Blättern erscheint, ist die alte Bezeichnung „Sohn vor dem Vater“ (filius ante patrem), wie in alten Kräuterbüchern zu lesen ist, gut verständlich. Pfarrer Künzle nannte die goldgelbe, stark nach Honig duftende Blüte mit ihren über dreihundert weiblichen Zungenblättern die erste Frühlingsmedizin aus des Herrgotts grüner Apotheke.
Junge Blätter ergeben ein gutes Wildgemüse. Man kann die Blätter gut für Rouladen verwenden wie Weinblätter.

Wirkstoffe:

Flavonoide, Schleim-, Bitter- und Gerbstoffe, Inulin, salpetersaure Salze, Vitamin C, Zink, sowie geringe Mengen an Pyrrolizidinalkaloiden. Die Blätter enthalten mehr Wirkstoffe als die Blüten.

Familie:

Gehört zu den Korbblütlern wie Arnika, Beifuss, Estragon, Gänseblümchen, Goldrute, Echte Kamille, Kornblume, Löwenzahn, Ringelblume, Schafgarbe, Sonnenblume, Echter Sonnenhut, Stevia, Wasserdost, Wegwarte, Wiesenbocksbart

Botanik:

Wächst in Straßengräben und auf Schutthalden. Huflattich liebt kalkhaltigen, feuchten humusarmen Boden. Die Blätter sind oben glänzend grün und unten sind sie filzig grau bis weiß. Bei dem grauen bis weißen Belag handelt es sich um junge Haut. Die Blätter sind handtellergroß und herzförmig. Der Querschnitt der Blattstiele ähnelt einem Huf (= Name).

Astrologie:

Venuspflanze

Artikel in GartenWeden (eine online-Zeitschrift)

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