Christrose (Helleborus niger)

Weitere Namen:

Alröschen, Bärenfuss, Brandwurzel, Christblume, Eisblume, Feuerwurzel, Frangenkraut, Gillwurz, Lenzrose, Rose des Winters, Schneeblume, Schneekannerl, Schneerose, Schwarze Nieswurz, Weihnachtsrose, Winterrose, Wolfszahn, Wrangblume

Bezeichnungen in anderen Sprachen:

Englisch: christmas rose, hellebore
Französisch: rose de noël, ellébore

Wirkung:

Abführend, entwurmend, harntreibend, narkotisch, herzstärkend, menstruationsregulierend

Anwendung:

Die Pflanze ist giftig und wird aus diesem Grunde heute lediglich in homöopathischer Dosierung therapeutisch verwendet. Hier wird sie bei Nierenentzündung, Harnvergiftung und Wassersucht, sowie bei Herzschwäche mit Ödemen eingesetzt.
Sie wurde früher zum Abführen, zur Anregung des Herzens, zur Entwurmung verwendet. Dioscurides empfahl die Christrose bei Frauenleiden, Hautkrankheiten und Schwerhörigkeit. Hippokrates verordnete die Pflanze als abführendes und harntreibendes Mittel. In der Antike galt sie als Mittel gegen Geisteskrankheit. So soll der griechische Arzt Melampos die Töchter von König Proitos von Argos mit Helleborus-Wurzeln vom Wahnsinn geheilt haben.

Vorsicht: Wegen der Giftigkeit der Pflanze wird dringend von einer Eigenmedikation abgeraten. Die Gifte werden durch Trocknen der Pflanze nicht abgebaut.

Allgemeines:

Der griechische Gattungsname Helleborus setzt sich zusammen aus hellein = töten und borus = Speise. Den Artnamen niger hat die Christrose wegen ihrer schwarzen Wurzel. Christrose nannte man die Pflanze, da sich schon zur Weihnachtszeit die ersten Blüten zeigen können.
Die Christrose wurde früher zu Niespulver und Schnupftabak verarbeitet, wo auch der Name Nieswurz herrührt. Auch heute noch sind Bestandteile des pulverisierten Rhizoms in Schnupftabak enthalten (z.B. Schneeberger). Die Verwendung als Niespulver soll dem Zwerg Nase wieder zu seinem normalen Aussehnen verholfen haben.
Die Pflanze galt als Mittel zur Erhaltung der ewigen Jugend. Sie wurde in Hexensalben gemischt. Man schrieb ihr zu, dass sie die Pest heilen könne. Das Pulver auf den Boden gestreut sollte unsichtbar machen.
Die Christrose galt früher auch als Orakelblume für das kommende Jahr in der Weihnachtszeit. Man stellte 12 Knospen der Christrose ins Wasser. Jede Knospe bedeutete einen Monat. An der Art, wie sich die Knospen öffneten, konnte man das Wetter des entsprechenden Monats ablesen. Geschlossene Knospen bedeuteten schlechtes Wetter, geöffnete Knospen gutes Wetter.

Die Christrose ist geschützt!!

Wirkstoffe:

Helleborin, Saponine, Alkaloide Cyclopamin und Protoanemonin, Hellebrin, Aconitsäure, ätherische Öle, Glykoside

Familie:

Gehört zu den Hahnenfussgewächsen wie Akelei, Buschwindröschen, Hahnenfuss, Küchenschelle, Leberblümchen, Scharbockskraut, Stinkende Nieswurz, Schwarzkümmel, Waldrebe

Botanik:

Die Christrose wird 15 - 30cm hoch. Die Blüten sind weiss, manchmal mit einem rosaroten Saum versehen. Sie haben fünf Blütenblätter und gelbe Staubblätter. Nach dem Verblühen wird die Blüte grünlich.
Wegen der frühen Blütezeit ist eine Bestäubung nicht immer gewährleistet. Diesem Umstand trägt die Christrose Rechnung, dass sie im ungünstigsten Fall sogar die eigenen Pollen zur Bestäubung aufnehmen kann.
Die Blätter sind immergrün und ledrig. Die Wurzeln sind schwarze Rhizome.

Astrologie:

Mond, Saturn

Christrose in der Dichtkunst:

Artikel in GartenWeden (eine online-Zeitschrift)

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