Beifuß (Artemisia vulgaris)

Weitere Namen:

Beipes, Besenkraut, Biwes, roter Bock, roter Buckele, weißer Bock, weißer Buckele, Gänsekraut, Geißbart, Gürtlerkraut, ,,Hüterin des weiblichen Schoßes", Jungfernkraut, Magert, Mugwurz, Mutter der Kräuter, Schoßkraut, Sonnwendkraut, Stabkraut, St.-Johanns-Kraut, Thorwurz, Weiberwermut, wilder Wermut

Bezeichnungen in anderen Sprachen:

Englisch: mugwort
Französisch: armoise

Wirkung:

Beifuß ist wärmend, trocknend, die Nase geht auf, er ist eine gute Frauen- und Geburtspflanze, förder das Lösen der Palzenta. Darüber hinaus soll er Fruchtbarkeit bringen. Er regt die Verdauung sowie Galle und Leber an, wirkt entkrampfend, magensaftfördernd, fördert den Appetit, ist schweißtreibend, harntreibend, beruhigend.

Anwendung:

Als Fußbad hilft er den Eisprung in der ersten Phase zu fördern. Es wirkt menstruationsfördernd. Seine entkrampfenden Eigenschaften helfen bei schmerzhafter Periode. Auch während der Geburt fördert und erleichtert er den Ausstoss der Nachgeburt.
Er hat wärmende Eigenschaften und hilft so bei Unterleibs- und Blasenkatarrhen, chronischen Eierstockentzündungen und Ausfluss. Hier kommt er am besten zur Wirkung, wenn man ein warmes Fußbad macht.
Er regt die Verdauung, und zwar sowohl Magen und Darm als auch die Tätigkeit der Bauchspeicheldrüse. Somit kann er bei leichter Funktionsschwäche der Bauchspeicheldrüse eingesetzt werden.
Er wirkt entspannend und fördert so den Schlaf und kann bei Nervosität, am besten als Tee, vor dem Schlafengehen eingesetzt werden. Bekannt ist auch das Beifußkissen, das sich sehr gut eignet bei Schlafstörungen. Es enthält neben Beifuß noch Baldrian und Lavendel.
Ein Öl mit dem Kraut des Beifußes angesetzt, kann durch Einreiben von müden und schmerzenden Beinen Linderung bringen. Dieses Öl kann auch rheumatische Beschwerden lindern.
Die außen gelblichbraunen, innen weißlichen Nebenwurzeln (nicht die Hauptwurzel) werden unter dem Namen Radix Artemisiae in Apotheken als Mittel gegen Epilepsie verwendet.
In der Homöopathie wird Beifuß als Zubereitung aus den frischen, zu Beginn des Winters geernteten unterirdischen Teilen bei Krampf- und Wurmleiden eingesetzt. Die chinesische Medizin verwendet das Kraut zur Moxibustion. Indianische Schamanen räuchern während ihrer Heilrituale mit Steppenbeifuss (Artemisia ludoviciana = sage) zur Reinigung, gegen Krankheitserreger und um mit den Ahnen in Verbindung zu treten. Beifußräucherungen eignen sich gut für Situationen im Leben, die eine Entscheidung erfordern, die einen Wendepunkt darstellen. Er kann helfen, das Alte zurück- und loszulassen. Der aromatische Rauch des europäischen Beifuss stimuliert, wärmt, entspannt, bringt wieder viel Licht in düstere Stimmungen und fördert die Intuition.

VORSICHT: Nicht bei Fieber anwenden wegen der wärmenden Eigenschaften und nicht in der Früh-Schwangerschaft, da er Fehlgeburten auslösen kann.

Allgemeines:

Frauenheilpflanze!

Öffnende Pflanze, älteste Schamanenpflanze zum Öffnen. Das Kraut der Frau Holle. Öffnet die oberen aber auch die unteren Chakren. Ein gutes Kraut, wenn man über die Grenzen geht. Sterbekraut. Der Beifuß war früher eine der heiligsten und wichtigsten Heilpflanzen. Er war das klassische Sonnwendkraut. Er wurde als Gürtel während des Festes getragen. Mit ihm wurde um Fruchtbarkeit auf allen Ebenen gebeten, und am Ende wurde der Gürtel entweder ins Feuer geworfen oder bis zur nächsten Sommersonnwende aufbewahrt. Bei Bedarf wurde davon geräuchert. Aber nicht nur zur Sommersonnwende, sondern auch zur Wintersonnwende war der Beifuß eine sakrale Pflanze. Die zwölf Rauhnächte galten wie die zwölf Mittsommernächte als magische Zeiten, in denen die Geisterwelt in die Welt der Menschen hereinbricht. Mit dem Beifuß wurde während dieser magischen Nächte in Haus und Stall geräuchert.
Die Pflanze wurde beim Wandern ans Bein gebunden, damit man nicht so schnell ermüde (siehe Name). Sie erhielt den ehrenhaften Titel ,,Mutter aller Pflanzen".

Gans und Beifuß sind eng verwandt. Zum fetten Schweine-, Enten- und Gänsebraten ist Beifuß ein MUSS durch seine verdauungsfördernden Eigenschaften. In manchen Gegenden wird seine Wurzel wie Spargel zubereitet.
Amerikanischer Beifuß: Seele Amerikas.

Wirkstoffe:

Gerbstoffe, Bitterstoffe, ätherische Öle: Thujon, Cineol, Flavonoide, Saponine, Inulin, Harz, Zucker, Schleimstoffe.

Familie:

Gehört zu den Korbblütlern wie Arnika, Estragon, Gänseblümchen, Goldrute, Huflattich, Echte Kamille, Kornblume, Löwenzahn, Ringelblume, Schafgarbe, Sonnenblume, Echter Sonnenhut, Stevia, Wasserdost, Wegwarte, Wiesenbocksbart

Botanik:

Die bis zu 2 m hohe Pflanze hat einen harten, kantigen, schwach behaarten Stängel, der rötlich überlaufen ist und viele Seitenausläufer besitzt. Die Blätter sind doppelt gefiedert, auf der Oberseite dunkelgrün und auf der Unterseite weißlich und filzig. Die Blüten sind unauffällig klein und grau-gelb.

Astrologie:

Venus, Saturn, Sonne

Artikel in GartenWeden (eine online-Zeitschrift)

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