Waldmeister
(Galium odoratum früher Asperula odorata)

Weitere Namen:

Duft-Labkraut, Gliederkraut, Halskräutlein, Herzfreude, Herzfreund, Jungfrau Maria Kraut, Leberkraut, Mäschtee, Maiblume, Maikraut, Maitrankkräutel, Meeske, Meserich, Sternleberkraut, Tabakskraut, Teekraut, Waldmännchen, Waldmutterkraut, Waldleberkraut

Bezeichnungen in anderen Sprachen:

Englisch: woodruff
Französisch: aspérule odorante, reine des bois

Wirkung:

beruhigend, krampflösend, er stärkt das Herz, heilt Leber und Galle, harntreibend, entzündungshemmend, entwässernd, beruhigend, wurmtreibend


Anwendung:

Er eignet sich gut für Mischungen von Schlaf- und Nerventees, als Aufguss oder Kaltwasserauszug.
Bei Gelbsucht, Neigung zu Grieß- und Harnsteinbildung, Migräne, Neuralgie, Wassersucht, Hämorrhoiden, Durchblutungsstörungen, auch bei Krampfadern und Venenentzündungen.
Tee: 1-2 Teelöffel Kraut pro Tasse, 5 Minuten ziehen lassen. 1-2 Tassen täglich, nicht mehr!

Allgemeines:

Der typische Waldmeistergeruch entsteht erst beim Trocknen. Ein Sträußchen angetrocknete Waldmeister verleiht der Maibowle ihr charakteristisches Aroma.
Im Mittelalter sollte ein Armband aus Waldmeister vor Hexen in der Walpurgisnacht schützen, sowie vor dem bösen Blick. Trank für die Hochzeitsnacht. Bestandteil der Bettstrohkräuter, die in Matratzen oder Kissen gefüllt wurden, um die Geburt zu erleichtern und Mutter und Kind schützen.
Das Kreuz der einzelnen Blüte soll der Ursprung des Schweizer Kreuzes sein. Der Kräuterpfarrer Johann Künzle erblickte in den Blüten ein Kreuz und versprach, dass der liebe Gott die Schweizer nicht verlassen werde, solange sie das Kreuz hochhielten.
Der Waldmeister ist die Pflanze der Waldelfen. Das getrocknete Kraut wird in Schränken als Mottenschutz benutzt.
Wenn Waldmeister besonders stark duftet, steht Regen bevor.

Vorsicht: Waldmeister enthält Cumarin-Glykosid und kann somit in großer Menge genossen zu Kopfschmerzen und Benommenheit führen und sogar die Blutgerinnung hemmen. Vor allem dann, wenn man ihn zu lange im Wein ziehen lässt. Die darin enthaltene Menge ist jedoch so gering, dass er nach neuesten Erkenntnissen nicht krebserregend ist. Es wird empfohlen, die Höchstmenge von 3 g Kraut pro Liter Flüssigkeit nicht zu überschreiten.

Wirkstoffe:

Iridoide, Cumarin, Gerbstoffe, Anthrachinone, Flavonoide, Bitterstoffe

Familie:

Gehört zu den Rötegewächsen wie Brechwurzel, Färberkrapp, Kaffee, Labkraut

Botanik:

10-30 cm hohe Pflanze. Um den aufrechten, vierkantigen Stängel reihen sich sternförmig 6 bis 9 dunkelgrüne, lanzettliche Blätter. Die weißen Blüten sind klein, vierzipfelig und sie stehen doldenartig. Sie sehen aus wie ein Kreuz. Die Frucht hat 2 behaarte Kügelchen, die Wurzeln sind dünn kriechend.
Die Pflanze wächst bevorzugt in lichten Buchenwäldern, sie benötigt feuchten Boden.

Astrologie:

Venus

Waldmeister in der Küche:

weitere Bilder vom Waldmeister

Waldmeister in der Dichtkunst:

Artikel in GartenWeden (eine online-Zeitschrift)

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