Walderdbeere (Fragaria vesca)

Weitere Namen:

Aardbeere, Besingkraut, Bresling, Darmkraut, Erbel, Erbelkraut, Erberr, Erpele, Flohbeere, Ihrbeer, Hafelsbeere, Knickbeere, Prestling, Rotbeere, Rote Besinge, Waldbeere, Wilde Erdbeere

Bezeichnungen in anderen Sprachen:

Englisch: wild strawberry
Französisch: fraise des bois, fraise sauvage

Wirkung:

Entwässernd, blutbildend, blutdrucksenkend, antibakteriell, entzündungshemmend, harntreibend, beruhigend, adstringierend, antioxidativ

Anwendung:

Verwendet werden hauptsächlich die Blätter und die Wurzeln der Pflanze. Der Tee aus Blättern und Wurzeln ist harntreibend, er ist wirksam bei Magen- und Darmkatarrh und er hat eine beruhigende Wirkung auf die Nerven. Der Aufguss wirkt zudem auch bei Arthrose heilend. Als Gurgelmittel heilt der Tee Entzündungen der Mundschleimhaut. Als Auflage oder Umschlag hilft er entzündete Wunden zu heilen. Die adstringierende Wirkung macht man sich bei Durchfallerkrankungen zunutze. Die Früchte sind harntreibend und unterstützen die Funktion der Galle und der Leber.
Um Zahnbelag zu entfernen, drückt man eine Zahnbürste kräftig in eine Erdbeere und putzt damit die Zähne. Carl von Linné hat sich mit Hilfe von Erdbeeren von seinen schweren Gichtanfällen kuriert.

Allgemeines:

Der deutsche Name weist auf die Tatsache hin, dass die Beeren erdnah gedeihen und er zeigt den natürlichen Standort im Wald an. Der botanische Name leitet sich von lat. fragara = duften ab, vesca kommt von dürftig, mager.
Die Erdbeere war schon in der Steinzeit als Heilpflanze bekannt. Die heutige Gartenerdbeere ist eine Kreuzung zwischen zwei Arten aus Amerika (Chile-Erdbeere, Scharlach-Erdbeere).
Die Erdbeere hat einen Bezug zur germanischen Göttin Freya, die angeblich die Seelen von toten Kindern in den Erdbeeren versteckt haben soll, damit sie diese später nach Walhall bringen konnte.
Die Form der Erdbeere erinnert an die Brustwarze, wovon sich die Bezeichnung Prestling und Bresling ableiten soll. Die ersten Blüten der Erdbeere im Frühjahr und die ersten Früchte sollen das gesamte Jahr vor Fieber bewahren, wenn man sie isst.
Einem Zauber zufolge sollen Erdbeerblätter Glück bringen, wenn man sie bei sich trägt. Wer von Erdbeeren träumt, soll viel Geld bekommen.
Die dreigeteilten Blätter sollen für die Dreifaltigkeit stehen und das Rot der Beeren für das Blut Christi. Das Aroma der Walderdbeeren wird auch in der Parfümindustrie für mädchenhafte Düfte verwendet.

Wirkstoffe:

Blätter / Wurzel: Gerbstoffe, Vitamin C, ätherische Öle, Flavonoide (Quercetin, Rutin), Pflanzensäuren (Salicylsäure, Zimtsäure, Kaffeesäure)
Früchte: Vitamin C, Folsäure, Mineralstoffe (Mangan, Kalium, Calcium, Zink), Eiweiß, Fruchtzucker

Familie:

Gehört zu den Rosengewächsen wie Bachnelkenwurz, Blutwurz, Brombeere, Eberesche, Fingerkraut, Frauenmantel, Geissbart, Heckenrose, Kirsche, Mädesüß, Mispel, Nelkenwurz, Odermennig, Quitte, Weißdorn, Wiesenknopf

Botanik:

Die mehrjährige Pflanze erreicht eine Höhe von 5 bis zu 25 cm. Die Blätter sind 3-zählig gezähnt, lang gestielt, die unterseits heller sind als oberseits. Die Blüten sind bis zu 1,5 cm breit, weiß. Die 5 Kronblätter sind an den Rändern überlappend. Bei der Frucht handelt es sich um eine rote Scheinfrucht, an der die Samen (Nüsschen) eingesenkt obenauf stehen. Bei der Wurzel handelt es sich um ein Rhizom.
Sie bildet nach der Blüte aus den Blattachseln, in denen vorher die Blütenstände waren, oberirdische Ausläufer, die bis zu 2m lang werden können.
Die Fortpflanzung findet mit Hilfe von Tieren statt, welche die Samen nach dem Genuss der Früchte wieder ausscheiden oder getrocknete Früchte lassen Ihre Samen an Ort und Stelle keimen. Eine ungeschlechtliche Fortpflanzung findet über Ausläufer statt, die wieder wurzeln.

Astrologie:

Venus, Mars

Wesen der Pflanze:

Die Pflanze hilft bei der Erdung und gibt Selbstachtung.

Erdbeere in der Küche:

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