Spitzwegerich in der Dichtkunst:
Spitzwegerich (Plantago lanceolata)
Weitere Namen:
Aderblatt, Aderkraut, Ballenblätter, Dreisigkraut, Heilwegerich, Heufresse, Hundsrippen, König der
Elfen, Lämmerzunge, Lungenblattl, Ripplichrut, Rossrippe, Schafkraut, Schlangenzunge, Siebenrippe, Spießkraut,
Spitzfederich, Spitzwegele, Wundwegerich
Bezeichnungen in anderen Sprachen:
Englisch: ribwort
Französisch: plantain lancéolé
Wirkung:
Reizmildernd bei Husten, antibakteriell, adstringierend, antibiotisch, entzündungshemmend. Fördert die Blutgerinnung.
Anwendung:
Bei frischen Wunden und Insektenstichen als frischen Saft. Zur Blutreinigung im Frühjahr, bei allen
Erkältungskrankheiten mit starker Verschleimung, bei Funktionsstörungen der Lunge als Spitzwegerichhonig. Bei Infektionen des Mund- und Rachenraumes und bei
entzündlichen Atemwegserkrankungen. Als Saft ins Ohr geträufelt bei Ohrenschmerzen, auch die
Blattadern ins Ohr gesteckt bei Ohrenschmerzen sollen Linderung bringen. Schwache Augen werden gestärkt
durch Einträufeln von frischem Wegerichsaft. Bei schlecht heilenden Wunden und Geschwüren als Saft
oder die Blätter frisch aufgelegt.
Bei Entzündungen des Harnapparates und bei Magen- und Darmleiden.
Tee: 1 - 2 Teelöffel getrocknetes Kraut mit ¼ Liter kochendem Wasser
übergiessen und 15 Minuten ziehen lassen.
Spitzwegerichsamen (auch "Deutscher Flohsamen" genannt), wirken ähnlich wie Leinsamen abführend, nur
wesentlich milder. Die reifen Samen werden vorsichtig abgestreift, zum Trocknen auf Pergamentpapier ausgelegt und
anschliessend in dunkle Gläser abgefüllt.
Allgemeines:
Der Gattungsname Plantago stammt aus dem Lateinischen planta (Fusssohle). Er nimmt Bezug auf die entfernte Ähnlichkeit der Blätter des Plantago major mit einem Fussabdruck. Die Art lanceolata (Lanze, Spiess) bezieht sich auf die lanzettliche Form dieser Blätter. Die deutsche Bezeichnung Wegerich, kommt vom Athochdeutschen wegarih. Wega (Weg) Verbunden mit rih (König) bedeutet es Wegbeherrscher. Die Pflanze wurde vom weissen Mann nach Amerika eingeführt, aus diesem Grunde heisst sie auch "Fusstritt des weissen Mannes".
Der römische Geschichtsschreiber Plinius rühmte den Saft des Wegerich als Mittel gegen den Stich des
Skorpions und gegen Schlangenbisse.
Beim Trocknen muss vorsichtig vorgegangen werden, da die Blätter sehr leicht schwarz und damit wertlos
werden. Der antibiotisch wirkende Stoff Aucubin wird beim zu sorglosen Trocknen sehr schnell zerstört. Im
Zweifelsfalle immer auf die frische Pflanze zurückgreifen. Der Erdkammersirup
ist eine beliebte Konservierungsart des Spitzwegerich. Er wird bei Atemwegserkrankungen, Insektenstichen und
Entzündungen eingesetzt. Der Sirup ist ein Jahr haltbar.
Beim Sammeln empfiehlt es sich die Blätter abzureissen und nicht mit Metall zu schneiden, da sie leicht
schwarz werden und ihre Wirksamkeit verlieren.
Als Kinder haben wir die mit den Ähren des Spitzwegerich gerne gespielt. Dazu bildeten wir mit dem Stiel
eine Schlaufe unterhalb der Blütenähren und zurrten sie zusammen. Durch den Druck schnellte die
Ähre weg und konnte als Wurfgeschoss verwendet werden.
Wirkstoffe:
Schleimstoffe, Gerbstoffe, Kieselsäure, Vitamin A, -C und -K, Bitterstoffe, antibiotische Stoffe (Glycosid Aucubin), Catalpol, Zink, Flavonoide, Acetosin
Familie:
Gehört zu den Wegerichgewächsen wie Ehrenpreis, der Rote Fingerhut, Leinkraut, Löwenmaul, Schildblume, Zimbelkraut
Botanik:
Die 5 bis 50cm hohe Pflanze ist überall anzutreffen. Auf Wiesen, auf Wegen in Ackerrainen, im Brachland,
auf Schuttplätzen. Sie ist in der gemässigten Zonen verbreitet. Die Blätter sind schmal,
lanzettförmig und am Boden in Form einer Rosette angeordnet. Sie haben 3 bis 7 Blattadern.
Aus der Mitte des Blattbüschels ragen etwa 10 bis 40 cm lange, blattlose , aufrechtstehende Stängel.
An der Spitze dieser Stängel befinden sich kleine, kugelförmige bis längliche
Blütenähren, die während der Blütezeit die deutlich erkennbaren weisslichgelben bis
bräunlichen Staubbeutel ausbilden.
Astrologie:
Merkur
Wesen der Pflanze:
Intensive Emotionalität
Spitzwegerich in der Küche
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