Wildes Stiefmütterchen (Viola tricolor)

Weitere Namen:

Ackerstiefmütterchen, Ackerveilchen, Ackerviole, Brachveilchen, Denkblümlein, Dreifaltigkeitsblume, Dreifarbiges Veilchen, Fäldänkeli, Feldstiefmütterchen, Freisam, Freisamveilchen, Fronsamkraut, Gedenkemein, Gewöhnliches Stiefmütterchen, Jelängerjelieber, Jesusblümchen, Kathrinchen, Liebesgesichtli, Mädchenaugen, Muttergottesschuh, Samtblümlein, Samtveigerl, Schöngesicht, Schwigerli, Schwögerli, Siebenfarbenblume, Sinnviole, Stiefkinder, Tag- und Nachtblümlein, Unnütze Sorge, Veilchen

Bezeichnungen in anderen Sprachen:

Englisch: pansy, heartsease
Französisch: pensée

Wirkung:

Blutreinigend, antibakteriell, entzündungshemmend, schmerzstillend, harntreibend, fiebersenkend, schleimlösend, stoffwechselfördernd, schweisstreibend, juckreizstillend

Anwendung:

Bekannt ist das wilde Stiefmütterchen zur Behandlung von Milchschorf, Ekzemen und Schuppenflechte und sogar Windeldermatitis. Auch Juckreiz lässt sich damit behandeln. Die betroffenen Hautstellen werden mit einem Aufguss aus den Blättern und dem Stängel mehrmals täglich gewaschen. Es kann zu Beginn der Behandlung vorkommen, dass die Hauterscheinungen sogar zunehmen.
Innerlich wirkt der Aufguss gegen Erkältungskrankheiten und ist schleimlösend auf die Atemwege. Auch eine harntreibende Wirkung wird dem Tee nachgesagt. Als Frühjahrskur getrunken, wirkt der Tee blutreinigend. Rheumatische Erkrankungen und Gicht können mit Hilfe des Tees gelindert werden.
In der Homöopathie findet Viola tricolor Anwendung bei Hautbeschwerden und Blasenleiden.

Allgemeines:

Der Name Stiefmütterchen leitet sich ab von der Blüte. Das untere Blütenblatt wird dabei als die Mutter bezeichnet, die zwei seitlichen Blätter sind die Töchter und die oberen zwei Blätter sind die Stieftöchter, die sich zusammen ein Kelchblatt teilen müssen. Die anderen Blütenblätter haben jeweils ein eigenes Kelchblatt. Der botanische Name Viola bezieht sich auf die Familie der Veilchengewächse und tricolor hat einen Bezug zu den drei Farben, die im Normalfall auf der Blüte vorkommen.
Die Blüten des wilden Stiefmütterchens sind essbar und eignen sind als Dekoration für Salate und Desserts. Man kann sie auch kandieren wie die Blüten des Borretsch.
Das wilde Stiefmütterchen ist ein bewährtes Mittel für die Haut, auch auf der seelischen Ebene bei zu „dünner‟ Haut.
Kalkhaltige Böden meidet die Pflanze, man kann sie als Kalkflüchter bezeichnen. Auf allen anderen Bodenarten kann man sie antreffen. Sie hat auch keine Probleme mit kargem Untergrund auszukommen, so kommt sie auf kleinstem Raum, z. B. an Felsen vor.
Eine Legende erzählt, dass das Stiefmütterchen früher einen betörenden Duft hatte. Weil die Menschen, die an ihm riechen wollten, das Getreide rundherum niedertrampelten, bat das Stiefmütterchen darum, dass ihm der Duft genommen wird. Seit dieser Zeit hat es aufgehört zu duften.

Wirkstoffe:

Gerbstoffe, Salizylsäure, Schleimstoffe, Bitterstoffe, Flavonoide, Kaffeesäure, Cumarsäure

Familie:

Gehört zu den Veilchengewächsen, wie das Duftveilchen und das Ackerstiefmütterchen

Botanik:

Die ein- bis zweijährige Pflanze, wird bis zu 30 cm hoch. Der Stängel ist hohl und kantig und die wechselständigen Blätter sind gekerbt. Die Blüte hat 5 Blütenblätter, wobei normalerweise die oberen zwei blauviolett sind, die seitlich abstehenden Blütenblätter sind weiß oder auch blauviolett und das untere Blütenblatt ist weiß oder gelblich. Es gibt aber auch verschiedenartige Färbungen. Bei den Früchten handelt es sich um dreiteilige Kapseln, in denen sich die unzähligen Samen befinden. Die Samen besitzen ein Elaiosom, ein klebriges Anhängsel. Dieses dient als Nahrung für Ameisen. Die Ameisen verbreiten die Pflanze, indem sie die Samen in ihren Bau schleppen und, wenn sie das Elaiosom gefressen haben, die Samen wieder aus dem Bau bringen.
Das wilde Stiefmütterchen kommt sehr gerne in Gesellschaft des Roggens vor.

Astrologie:

Venus, Merkur

Signatur:

Verletzlichkeit, Echtheit

Artikel in GartenWeden (eine online-Zeitschrift)

^ nach oben