Maiglöckchen (Convallaria majalis)

Weitere Namen:

Augenkraut, Chaldron, Faldron, Faltrianblume, Frauentränen, Glasblümli, Herrenblümli, Liliumfallum, Lilinekonvall, Maiblumen, Maierisli, Maililie, Maililienblumen, Marienglöckchen, Marientränen, Niesekraut, Schillerlilie, Schneetropfen, Springauf, Talblume, Tallilie, Zauke

Bezeichnungen in anderen Sprachen:

Englisch: lily of the valley
Französisch: muguet

Wirkung:

Harntreibend, herzwirksam

Anwendung:

Die Pflanze wurde bei Wehenschwäche, Wassersucht, Epilepsie, Lähmungen, Schlaganfällen eingesetzt. Hauptsächlich wurde sie bei Herzschwäche eingesetzt. Wegen ihrer hohen Giftwirkung wird das Maiglöckchen nicht mehr in der Volksheilkunde eingesetzt.
Sommersprossen würden verschwinden, wenn man das Gesicht mit Maiglöckchen abreibe, hiess es früher.
In der Homöopathie wird Convallaria auch heute noch zur Behandlung von Herzrhythmusstörungen und Herzschwäche eingesetzt.
Laut neueren Studien der Ruhr-Universität in Bochum sollen die Duftstoffe der Maiglöckchen Spermien anlocken.
Vorsicht: Die Pflanze ist hochgiftig, von einer Selbstmedikation wird dringend abgeraten!!! Vergiftungserscheinungen sind Übelkeit, Erbrechen, Durchfälle, Krämpfe des Magen-Darm-Kanals, Schwindel, Benommenheit, einer erhöhten Harnausscheidung und Sehstörungen. Die Inhaltsstoffe werden über den Mund aufgenommen aber sehr schlecht resorbiert.

Allgemeines:

Der Name Convallaria leitet sich aus der Bezeichnung lilium convallaria ab, wie die Pflanze im 16. Jahrhundert genannt wurde. Übersetzt bedeutet dies "Lilie der Täler". Der Gattungsname hat seinen Ursprung im lateinischen convallis und bedeutet Talkessel, der lateinische Artname majalis bezieht sich auf die Blütezeit im Mai.
Das Maiglöckchen soll laut einer Legende dort entstanden sein, wo Maria neben dem Kreuz ihre Tränen vergoss, daher stammen die Namen "Frauen- oder Marientränen". Es gehört ist ein Symbol "der reinen Liebe" und drückt auch in der Blumensprache eine innige Liebe aus. Aus diesem Grund wird es gerne in Brautsträusse gebunden, zumal ja auch der Hochzeitsmonat in unseren Breiten der Mai ist.
Wer Maiglöckchen am 1. Mai bei sich trägt, soll das ganze Jahr über Glück haben - deshalb werden auch heute noch in Frankreich am "Maiglöckchentag" (jour de muguet) Maiglöckchensträusse als Glücksbringer verkauft.
Die getrockneten Stiele wurden in Schnupftabak gemischt, um das Gehirn zu "reinigen". Hexen besprengten Altäre mit dem Wasser der Pflanzen, um Frieden herbeizurufen.
Auf alten Bildern sieht man Maiglöckchen in den Händen sterbender Märtyrer, denn sie stehen auch für tödliches Schicksal.
Die Pflanze steht mit allen ihren Teilen unter Naturschutz.

Wirkstoffe:

Herzwirksame Glykoside, Pflanzensäuren, Flavonoide, Saponine

Familie:

Gehört zu den Mäusedorngewächsen wie Salomons Siegel und Schattenblume

Botanik:

Die etwa 20cm hohe Pflanze hat 2-3 lanzettförmige glattrandige Blätter. Die Stängel entspringen aus der Blattscheide. An den kantigen Stängeln entwickeln zwischen 5 und 10 breite reinweisse Glöckchen, die alle nach einer Seite gewandt sind. Diese Blüten strömen einen sehr stark aromatischen Duft aus.
Der Fruchtstand des Maiglöckchens sind kleine rote Beeren, die zwei blaue Samen enthalten. Die Wurzeln sind Rhizome.

Astrologie:

Mond, Mars, Merkur

Wesen der Pflanze:

Selbstfindung

Das Maiglöckchen in der Dichtkunst:

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