Eibe (Taxus baccata)

Weitere Namen:

Bogenbaum, Eibenbaum, Eife, Europäische Eibe, Faßhahnen, Ibenbaum, Ifenbaum, Iwenbaum, Kandelbaum, Kantelbaum, Pippenholz, Rotalber, Roteibe, Rotzbaum, Rotzkirsche, Taxe, Taxbaum, Taxen, Ybe, Ypenbaum

Bezeichnungen in anderen Sprachen:

Englisch: Common yew
Französisch: If, ifreteau

Wirkung:

Abführend, menstruationsstärkend, wurmtreibend, krebshemmend, herzstärkend

Anwendung:

Das Hauptanwendungsgebiet der Eibe sind Krebserkrankungen. Die zellteilungshemmende Eigenschaft des Taxol macht sich die Onkologie zunutze, die Extrakte der Rinde und der Blätter und Abwandlungen davon werden als Zytostatika gegen Tumorwachstum angewandt.
Äusserlich ist eine Tinktur aus den Nadeln gegen Hautparasiten hilfreich.
Die Homöopathie wendet die Eibe bei Hautkrankheiten, gegen Gicht, Rheuma, Lebererkrankungen und Blasenleiden an. Hildegard von Bingen empfahl den Rauch aus Eibenholz gegen Schnupfen und Husten.
Vorsicht: Aufgrund ihrer hohen Giftigkeit ist die Pflanze nicht für die Selbstmedikation geeignet.

Allgemeines:

Der Name Eibe kommt aus dem Althochdeutschen îwa = Bogen, baccata kommt von beerentragend. Die Eibe ist einer der ältesten Nadelbäume. Sie ist in allen Teilen, außer dem roten Samenmantel der Scheinbeeren, stark giftig. Im Altertum war die Pflanze den Todesgöttern geweiht. Aufgrund ihrer Giftigkeit galt die Eibe als Totenbaum. Das Gift wurde für Morde und Suizide verwendet. Tatsächlich findet man sie sehr häufig auf Friedhöfen. Im Volksglauben signalisiert sie Tod und Wiedergeburt als Sinnbild für ewiges Leben, ähnlich wie der Efeu.
Das Holz der Eibe ist hart, aber sehr biegsam, weshalb man es zur Herstellung von Bögen verwendete. Es ist eines der dichtesten und härtesten Hölzer aus Mitteleuropa.
In Shakespeares Richard II. heißt es:

Betbrüder lernen selbst, die Eibenbogen,
die zwiefach tödtlichen, auf dich zu spannen.

In der germanischen Mythologie galt der Baum als Götterbaum und Schutz gegen bösen Zauber und Geister. Die Kelten verehrten ihn als heiligen Baum, es war der Baum der Druiden. Sie vergifteten ihre Pfeilspitzen auch mit dem Saft der Pflanze.
Das Eibenholz wurde in der Möbelherstellung verwendet. Genauso findet es Anwendung zur Herstellung für Holzblasinstrumente wie Oboe oder Flöte.
Die Eibe wurde von Fuhrleuten bekämpft, da durch ihre Giftwirkung immer wieder Pferde zu Schaden kamen, die an den Zweigen geknabbert hatten.
Der einzige Teil, der bei der Pflanze ungiftig ist, sind die Beerenhüllen, allerdings ohne die Kerne. Die Beeren haben einen hohen Anteil an Vitamin C und sind so wirkungsvoll gegen Skorbut.
Die Eibe steht unter Naturschutz.

Wirkstoffe:

Alkaloide (Taxol, Ephedrin), Taxicatin, Cyanide, Diterpene, Gerbstoffe, verschiedene Zuckerarten.
Beeren: Vitamin C

Familie:

Gehört zu den Eibengewächsen

Botanik:

Bei der Eibe handelt es sich um einen immergrünen Baum oder Strauch, der bis zu 12 m hoch werden kann. Eiben können sehr alt werden.
Die Eibe ist zweihäusig, d. h. weibliche und männliche Blüten kommen auf verschiedenen Bäumen vor. Sie wächst eher langsam und blüht erst ab etwa einem Alter von 20 Jahren. Die weiblichen Blüten entwickeln die abgeflachten eiförmigen Samen, die einzeln umgeben sind von einem roten Mantel (Arillus). Die Blüten sitzen einzeln an den Stielen. Die männlichen Blüten besitzen Stiele und treten in Gruppen auf. Sie sind wie Kätzchen angeordnet und sitzen in den Blattachseln. Die männlichen Blüten sind pollenreich. Männliche wie weibliche Blüten sitzen an der Unterseite der Nadeln. Die Nadeln sind schwach sichelförmig, auf der Oberseite sind sie sattgrün, unten eher blassgrün.
Die Rinde ist braun bis graubraun und neigt dazu abzublättern. Das Holz ist nicht harzig.

Astrologie:

Pluto, Jupiter, Saturn

Artikel in GartenWeden (eine online-Zeitschrift)

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