Meerrettich (Cochlearia armoracia oder Armoracia rusticana)
Weitere Namen: Bauernsenf, Beißwurzel, Fleischkraut, Green, Kren, Kreen, Krien, Marrettig, Märek, Mark, Mauerrettich, Mirch, Morrettig, Pfefferwurzel, Pferderade, Pferderadies, Pferderettich, Rachenputzer, Radi, Rettich, Schafwurzel, Waldrettich |
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Bezeichnungen in anderen Sprachen:
Englisch: horseradish
Französisch: raifort
Wirkung:
Antibakteriell, schleimlösend, entwässernd, verdauungsfördernd, harntreibend, schweißtreibend, erwärmend,
durchblutungsfördernd, entschlackend, abwehrsteigernd, appetitanregend, stoffwechselanregend, schmerzlindernd, blutdrucksenkend
Anwendung:
Durch seinen hohen Anteil an Vitamin C ist der Meerrettich ein Heilmittel gegen Skorbut. Die Einnahme von
Meerrettich unterstützt die Therapie bei Erkältungskrankheiten und Infektionen der ableitenden Harnwege, wie Blase
und Niere. Er ist außerdem hilfreich bei Zahn-, Hals- und Ohrenschmerzen. Durch die Fähigkeit der enthaltenen
Senföle, Bakterien im Körper zu bekämpfen wird er auf
Ein Mittel gegen Ödeme soll
Meerrettichbier sein. Dazu werden anderthalb Liter Bier mit 60 g geriebenem Meerrettich angesetzt. Nach einem Tag wird der Meerrettich abgefiltert, etwas Zucker zugegeben und das Bier über zwei Tage hinweg schluckweise getrunken.
Unreine und abgespannte Haut kann mit einer Meerrettichkur wieder verbessert werden. Dafür wird über mehrere Wochen
hinweg täglich ein paar Gramm geriebener Meerrettich gegessen. Bei einer Überdosierung kann es zu
verbrennungsartigen Erscheinungen kommen, wenn man Meerrettich äußerlich anwendet und innerlich im Übermaß
genossen, kann er zu Koliken führen.

Allgemeines:
Es gibt verschiedene Deutungen zur Herkunft des Namens. So lautet eine Meinung, dass der Meerrettich über das
Meer zu und gekommen sei. Zudem weise sein natürlicher Standort am Meer darauf hin, dass der Name sich tatsächlich
auf das Meer beziehe. Andere beziehen sich auf Mähre was ein Synonym für Pferd ist - dies käme dem Namen in der
englischen Sprache entgegen. Wieder andere Deutungen beziehen sich auf den starken Geschmack, der um einiges
schärfer ist als beim normalen Rettich, worauf sich das meer = mehr bezieht.
Bevor der Pfeffer in der deutschen Küche verwendet wurde, war der Meerrettich neben dem Senf das Würzmittel zum
Schärfen von Gerichten. Er muss brennen, sonst ist er nicht gut.
Die Heimat des Meerrettich ist Ost- und Südeuropa. In der Ukraine kommt der Meerrettich wild vor.
Hildegard von Bingen erwähnte die Pflanze im
Meerrettich gilt als Glücksbringer. Ein Stückchen der Wurzel im Geldbeutel getragen, bewirkt, dass er das ganze Jahr
nicht leer wird.
Wirkstoffe:
Vitamine (C und B1), ätherische Öle, Senföle, Mineralien, Schwefelverbindungen, Kohlehydrate, Fette
Familie:
Gehört zu den Kreuzblütlern wie die Brunnenkresse, das Hirtentäschelkraut, die Knoblauchrauke, Kohl, Löffelkraut, Silberblatt, Wiesenschaumkraut
Botanik:
Die mehrjährige winterharte Pflanze wächst in Stauden, die bis zu 40-150 cm hoch. Die großen dunkelgrünen
Blätter wachsen direkt aus der Wurzel. Die Blätter sind seitlich eingekerbt. Die kleinen weißen Blüten sind in
Trauben angeordnet und haben vier Blütenblätter. Bei den Früchten handelt es sich um 4-6 mm lange kugelige Schoten.
Die Wurzel ist eine Pfahlwurzel mit seitlichen Ausläufern. Sie wird bis zu 60 cm lang und hat
einen Durchmesser bis zu 4 cm, sie hat eine bräunlich-beige Schale und innen ist sie weiß. Sie ist geruchlos
und entwickelt ihren Geschmack erst beim Reiben.
Astrologie:
Mars
Meerrettich in der Dichtkunst:
Meerrettich ist dem Magen ein Pflaster, den Augen ein Laster.
Meerrettich in der Küche:
Meerrettich eignet sich hervorragend zu Salaten mit Roten Beten
Artikel in GartenWeden (eine online-Zeitschrift)