Wilde Malve (Malva sylvestris)

Weitere Namen:

Algiermalve, Feldmalve, Gänsepappel, Grosse Käsepappel, Hanfpappel, Hasenpappel, Käsepappel, Käslikraut, Kaskraut, Katzenkäse, Nüsserli, Mauretanische Pappel, Mohrenmalve, Pappelblume, Rosspappel, Schafkas, Schwellkraut, St. Johannispappel, Waldmalve, Wegmalve, Wesing, Zigerli, Zigbli

Bezeichnungen in anderen Sprachen:

Englisch: common mallow, marsch-mallow
Französisch: mauve sauvage, fromageon

Wirkung:

Entzündungswidrig, leicht abführend, erweichend, lösend. Gut bei eitrigen Verletzungen und Geschwüren wie Nagelbettentzündungen oder Unterschenkelentzündungen. Gut für die Verdauung. Gut für Menschen, die lange liegen gegen Wundwerden. Schützt vor Atemwegsreizungen durch Ozon.

Anwendung:

Als Mund- oder Gurgelwasser und bei Katarrhen der Atemwege. Als Tee bei Entzündungen der Schleimhäute im Inneren des Körpers. Um die Schleimstoffe nicht zu zerstören, setzt man sie im sogenannten Kaltansatz über Nacht an. Als Tagesration nimmt man zwei bis drei Tassen leicht angewärmt und schluckweise.

Bei Augen- und Ohrenentzündungen, Eiterungen, Furunkeln und Abszessen als entzündungshemmende, aufweichende und beruhigende Umschläge. Die frischen Blätter ergeben, etwas zerquetscht, hervorragende Auflagen bei Insektenstichen und Quetschungen, da sie die Entzündung nehmen und Giftstoffe ausziehen.
Verwendet wird meist das Kraut kurz vor der Blüte, seltener die Blüten oder die Wurzel.

Bei schwachen Därmen oder gar bei Geschwüren im Magen oder Darm empfehlen Pfarrer Künzle und Maria Treben eine Gerstensuppe zu essen, der am Ende Malvenblätter zugegeben wurden. Die Blätter nicht mehr kochen, damit die Schleimstoffe erhalten bleiben. Laut Pfarrer Künzle bricht ein Tee aus Malvenblättern und Petersilie die Steine in den Nieren und der Blase. Gegen Wundliegen bei Menschen, die lange liegen müssen oder bei offenen Wunden wird die Wurzel ausgekocht und aus ihr eine Paste gemacht. Mit Honig anrühren und auf die befallenen Hautpartien auftragen.

Allgemeines:

Die Pflanze galt bei den Pytagoräern als heilig. Laut Dioskorides soll der Absud der Malve ein Gegenmittel gegen alle tödlichen Gifte sein. Ihre Heilkraft gegen Wespen- und Skorpionstiche soll nach Plinius so gross sein, dass ein auf ein Malvenblatt gelegter Skorpion sofort erstarrt. Er beschreibt sie auch als geburtsfördernd. Die Römer hielten die Pflanze hoch in Ehren und nannten sie heilsam gegen alle Krankheiten.
Im handelsüblichen "Malventee" finden sich nicht die Blüten der wilden Malve sondern Hibiskusblüten!

Wirkstoffe:

Schleimstoffe, Flavonoide, ätherische Öle, Farbstoff Malvin, Gerbstoffe, Bitterstoffe, Vitamin A, B1, B2 und C.

Familie:

Gehört zu den Malvengewächsen wie Baobab, Baumwolle, Cola-Baum, Hibiskus, Kakao, Linde, Okra, Stockrose

Botanik:

Niederliegende 20-80cm hohe Stauden, die behaarte und verzweigte Stängel bilden. Die Blätter sind behaart, rund bis nierenförmig und fünffach gelappt. Die Blüten sind bis 4cm gross und bläulich bis rosarot und stehen in den Blattwinkeln. Die ovalen, oben tief ausgerandeten Kronenblätter der Blüten sind mit drei dunklen Längsstreifen versehen. Die Früchte sind flach sehen aus wie kleine Käselaibchen (=Käslikraut).


Astrologie:

Merkur, Venus

Artikel in GartenWeden (eine online-Zeitschrift)

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