Linde (Tilia platyphyllos)

Weitere Namen:

Bastbaum, Bastholzlinde, Frühlinde, Grossblättrige Linde, Silberlinde, Sommerlinde

Bezeichnungen in anderen Sprachen:

Englisch: Large leaved lime
Französisch: tilleuil

Wirkung:

Schweisstreibend, schmerzstillend, hustenstillend, entzündungshemmend, krampflösend, fördert den Schlaf, harntreibend, beruhigend

Anwendung:

Verwendet wird bei der Linde die Blüte und das Splintholz in der Heilkunde. Es werden sowohl die Blüten der Sommerlinde als auch die der Winterlinde (Tilia cordata) für Heilzwecke verwendet. Häufiger findet jedoch die Sommerlinde Anwendung.
Die Lindenblüten sind häufig Bestandteil von Erkältungstees. Durch seine schweißtreibende Wirkung ist er in der Lage, Fieber zu senken und so die Erkältung auszutreiben. Die Schleimstoffe lindern den Hustenreiz und beruhigen die Schleimhäute bei einer Entzündung im Rachen. Die krampflösende Wirkung kann auch Hexenschuss, Rheuma oder Gichtanfälle lindern. Dazu wird der Tee als Badezusatz verwendet. Bei Unruhezuständen wirkt ein Tee beruhigend und ausgleichend.
Das Splintholz wurde zur Senkung des Blutdruckes eingesetzt und um die Gallenproduktion anzuregen.

Allgemeines:

Der deutsche Name Linde soll sich von Lein ableiten, da beide zur Gewinnung von Fasern verwendet wurden. Die Linde ist einer der liebsten Bäume der Deutschen. Sie wurde viel besungen und es gibt viele Gedichte von und über die Linde. Sie wird auch gerne als Alleebaum gepflanzt – eine berühmte Straße in Berlin heisst „Unter den Linden“.
Der Baum war der Göttin Freyja, der Göttin der Schönheit und der Liebe, geweiht. Man findet sie auch auf Dorfplätzen, wo sie früher als Treffpunkt galt, aber auch einen Platz kennzeichnete, an dem Gericht abgehalten wurde. Unter der Krone wurde mitunter ein Tanzboden aufgebaut. So gibt es noch die Bezeichnungen Gerichtslinde, Dorflinde oder Tanzlinde. Es gibt viele berühmte Linden, die auch häufig breit und ausladend sind.
Die Sommerlinde war 1991 Baum des Jahres.

Wirkstoffe:

Schleimstoffe, Saponine, ätherische Öle, Flavonoide, Gerbstoffe

Familie:

Gehört zu den Malvengewächsen wie Baobab, Baumwolle, Cola-Baum, Hibiskus, Kakao, Okra, Stockrose, Wilde Malve


Botanik:

Bei der Linde handelt es sich um einen laubabwerfenden Baum, der bis zu vierzig Metern hoch werden kann. Die Blätter sind herzförmig und am Rand gesägt. Die Unterseite der Blätter ist weiss behaart. Die Blüten sind Trugdolden und bestehen aus bis zu acht Blüten. Eine einzelne Blüte besitzt fünf Kelchblätter und verströmt einen honigartigen Duft. Am Stängel des Blütenstandes ist ein zungenförmiges Hochblatt. Die Früchte sind kugelförmig und gerippt und haben einen Durchmesser von bis zu 10mm.
Linden sind in Europa heimisch.


Astrologie:

Sonne, Merkur, Uranus, Venus (Culpeper)

Linde in der Dichtkunst:

Der Dichter Wilhelm Müller schrieb Anfang des 19. Jahrhunderts das Gedicht "Der Lindenbaum", das später von Franz Schubert vertont wurde. Thomas Mann hat in seinem Zauberberg dieses Lied verwendet.

Artikel in GartenWeden (eine online-Zeitschrift)

^ nach oben