Roter Fingerhut (Digitalis purpurea)

Weitere Namen:

Digitalis, Fingerhut, Fingerkraut, Fingerpiepen, Fuchskraut, Handschuhkraut, Potschen, Schwulstkraut, Unserer-lieben-Frauen-Handschuh, Waldglöckchen, Waldschelle


Bezeichnungen in anderen Sprachen:

Englisch: Common foxglove
Französisch: Digitale pourpré

Wirkung:

Herzstärkend, anregend, harntreibend

Anwendung:

Das Haupt-anwendungsgebiet des Fingerhutes ist bei Herzschwäche.
Therapeutisch eingesetzt wird der Fingerhut nur in pharmazeutischen Zubereitungen und in der Homöopathie. Die Anwendungsgebiete sind Migräne und Herzschwäche.
Vorsicht: Aufgrund der sehr hohen Giftigkeit wird von einer Selbstmedikation abgeraten.

Allgemeines:

Bis ins Jahr 2004 wurde der Fingerhut zu den Braunwurzgewächsen gezählt. Aufgrund neuerer Untersuchungen zählt er inzwischen zur Familie der Wegerichgewächse
Die Pflanze ist hochgiftig. Schon zwei Blätter genügen, um Vergiftungserscheinungen hervorzurufen. Die Anzeichen einer Vergiftung sind Übelkeit, Schwindelanfälle, Erbrechen und vor allem eine Verminderung der Pulsfrequenz.
Für Hummeln und Wespen ist der Fingerhut eine wichtige Nahrungspflanze.

In englischen und irischen Sagen werden die Blüten des Fingerhutes von Elfen als Kopfbedeckung getragen. Die Flecken auf der Unterlippe der Blüte sollen Fingerabdrücke von bösen Feen sein, die den Füchsen die Blüten als Handschuhe geschenkt haben, damit sie unbemerkt ihr Unwesen in Hühnerställen treiben können.
Ihm wurde auch nachgesagt, dass er gegen den bösen Blick helfen soll. Der rote Fingerhut war Giftpflanze des Jahres 2007.

Bild aufgenommen von Utopia-Ubalda

Wirkstoffe:

Herzglykoside, Saponine, Schleimstoffe, Gerbstoffe, Flavonglykoside

Familie:

Gehört zu den Wegerichgewächsen wie Ehrenpreis, Fingerhut, Leinkraut, Löwenmaul, Schildblume, Spitzwegerich, Zimbelkraut

Botanik:

Die zweijährige Pflanze wird bis zu 2m hoch. Im ersten Jahr bildet sich eine Grundrosette, aus der im zweiten Jahr der Stängel spriesst. Der Stängel ist bis zur Hälfte noch mit Blättern bewachsen ist. Die Blätter sind eiförmig und sitzen am unteren Teil des Stängels an einem Stiel, weiter oben wachsen sie direkt am Stängel. An der Unterseite sind sie behaart.

Die Blüten sind glockenförmig und können eine Länge von bis zu 5cm erreichen, sie sind meist purpurfarbig, selten gibt es auch weisse Blüten. Sie sitzen in Trauben und blicken alle in die gleiche Richtung. Im Schlund der Blüten sind Flecken. Die Blüten öffnen sich von unten nach oben. Während also am unteren Teil des Stängels schon die Samenkapseln stehen können, kann es passieren, dass oben noch ungeöffnete Knospen stehen. Die Früchte sind eiförmige Kapseln, mit vielen kleinen braunen Samen.

Astrologie:

Merkur, Uranus

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