Das chinesische Neujahrsfest ist für alle Chinesen das wichtigste Ereignis des Jahres. Die gesamten Festlichkeiten dauern gut zwei Wochen und werden am 15. des neuen Mondmonats traditionell mit dem Laternenfest beendet. Für die arbeitende Bevölkerung bedeutet es in der Regel drei freie Tage. Es verläuft farbenfroh und laut.
Die Vorbereitungen laufen schon Tage vorher an. Alles wird geputzt und mit Bambuszweigen die Ecken ausgefegt (der Bambus vertreibt böse Geister). Während der Neujahrstage darf dann nicht mehr gefegt werden, man könnte Gefahr laufen, das Glück hinauszufegen. Defektes wird repariert, alle werden neu eingekleidet, alles Mögliche wird erneuert. Alle Fenster und Türen werden mit roten Bändern geschmückt und das Haus wird mit goldenen Glückszeichen dekoriert. Es ist die Zeit, um alte Schulden zurückzubezahlen. Das neue Jahr soll möglichst unbelastet beginnen.
Am Vorabend des neuen Jahres trifft man sich mit Freunden und Verwandten. Es findet ein „Reunion-Dinner“ statt, bei dem die Familie vollständig versammelt sein sollte. Nach dem gemeinsamen Essen wird am Hausaltar um ein gutes neues Jahr und für die Seelen der Ahnen gebetet. Kinder und Unverheiratete bekommen Geld in kleinen roten, mit Glücksymbolen versehenen Tüten, die sogenannten „Ang Pows“. Ab 23 Uhr werden die Fenster geöffnet, um das neue Jahr hereinzulassen. Es werden Feuerwerke gezündet und es geht sehr laut zu. Der Lärm soll die bösen Geister vertreiben und die guten anlocken. Junge Männer führen Drachen- und Löwentänze auf, begleitet von Trommelschlägen und Gongklängen. Sie haben den Ursprung darin durch die spektakulären Köpfe der „Ungeheuer“ und die flinken Bewegungen der Tänzer böse Geister abzuwenden. Obwohl sich die Neujahrsfestivitäten mitunter unterscheiden, ist die Hauptbotschaft zu Neujahr Glück und Frieden für die Familienmitglieder und Freunde.