Hundstage (23. Juli bis 24. August)

Ihre Bezeichnung erhielten die Hundstage in der Antike, als das Sternbild Großer Hund Ende Juli erstmals am Morgenhimmel auftauchte. Die Hundstage sind definitionsgemäß die Kalendertage vom 23. Juli bis zum
24. August. In diesem Zeitraum steht die Sonne in der Nähe des Sirius. Oft fällt die größte Hitze des Jahres in die Zeit der Hundstage.
Der Sirius, auch Hundsstern, Aschere oder Canicula genannt, ist der hellste Stern am Nachthimmel und Hauptstern der Sternbildes des großen Hundes, welcher den großen Jagdhund des Orion repräsentiert. Der große Hund stellt wohl ursprünglich den schakalköpfigen altägyptischen Gott Anubis dar. Der Name Sirius kommt aus dem griechischen und bedeutet soviel wie „verbrennen‟.

Bereits die alten Ägypter kannten die „Hundstage‟, die 40 Tage zu Beginn des Sothis-Jahres, wenn der Sommer am heißesten war. Bereits im 3. Jahrtausend vor unserer Zeitrechnung verehrten die Ägypter den Fixstern Sirius, den Hauptstern des Sternbilds Großer Hund, unter dem Namen Sothis als Gott. Er diente ihnen als Grundlage für den gleichnamigen Kalender. Sie hielten ihn für Anubis, den schakalförmigen Wächter der Totenstadt. Sein erstes Erscheinen kurz vor Sonnenaufgang Mitte Juli fiel mit der jährlichen Nilschwemme zusammen. Ende Juli kommt die Nilschwelle in Unterägypten an, die Schleusen wurden geöffnet und die Felder überflutet. Der Sommermonsun mit kräftigen Regenfällen in Ostafrika sorgte für den fruchtbaren Schlamm, der sich im Niltal über die Felder legte. Um den Beginn der Nilschwelle vorherzusagen, mussten Priester und Astronomen den Himmel beobachten und den Aufgang des „Hundsterns‟ abwarten.

Gemäß der griechischen Mythologie begleitet der Große Hund zusammen mit dem Kleinen Hund den Himmelsjäger Orion; sie sind gewissermaßen seine Jagdhunde. Schon Aratos (275 v. Ch.) sprach vom Wachhund, der eine gewaltige, verdörrende Glut aushaucht.
Der griechische Philosoph Geminus erklärte die Hundstage in seiner Einführung in die Astronomie (70 v. Ch.) folgendermassen:
„Allgemein glaubt man, Sirius ist für die Hitze verantwortlich. Das ist aber ein Irrtum. Lediglich fällt der Aufgang des Sirius mit der Sonne zusammen.‟
So erkannten bereits die alten Griechen klar, dass Sirius nicht die Ursache der sommerlichen Hitze ist, sondern dass der Hauptstern des Großen Hundes rein zufällig in der heißesten Jahreszeit mit der Sonne aufgeht. In der Antike erschien der Große Hund Ende Juli erstmals am Morgenhimmel. Durch die Präzession taucht heute dieses Sternbild erst Ende August am Morgenhimmel auf.

Die Hundstage haben sich im Lauf der Jahrhunderte etwas verschoben, denn heute liegen sie meist schon in der Julimitte. Während dieser Tage liegt meistens ein Hochdruckgebiet über Mitteleuropa und es wird sehr heiß. Die Hitze kommt von der subtropischen Warmluft, die nach Mitteleuropa fließt.

Hundstage heiß, Winter lange weiß.

Hundstage hell und klar,
zeigen an ein gutes Jahr,
werden Regen sie begleiten,
kommen nicht die besten Zeiten.

 

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