Efeu (Hedera helix)

Weitere Namen:

Baumtod, Baumwürger, Eppich, Hühneraugenkraut, Kletterer, Mauerefeu, Totenranke, Wintergrün

Bezeichnungen in anderen Sprachen:

Englisch: ivy
Französisch: lierre

Wirkung:

Spasmolytisch (krampffördernd), auswurffördernd, haut- und schleimhautreizend. Wirkt gegen Wassereinlagerungen im Gewebe (antiödematös), wachstumshemmende Wirkung auf Viren, Pilze, Würmer und Bakterien, menstruationsregelnd.


Anwendung:

Entzündliche Erkrankungen der Atemwege, Bronchitis. Die Volksheilkunde verwendet Efeu bei rheumatischen Krankheiten, wie Gicht, Rheuma, Arthritis. Äußerlich wird es gegen Läuse, Krätze, bei Geschwüren und Brandwunden eingesetzt. Die Pflanze findet auch Anwendung bei Bluthochdruck. Die Wirkstoffe beeinflussen die Herztätigkeit und die Durchlässigkeit der Blutgefäße.

Für Pfarrer Künzle war der Efeu für äusserliche Anwendungen unersetzlich. Er empfahl Kräuterbäder mit Efeu gegen Krätze, Weissfluss und Ischias, Fussbäder gegen Hühneraugen und Frostbeulen und Kopfwaschungen gegen Läuse.
In der Homöopathie wird Efeu bei Bronchialasthma, Gallenerkrankungen und Schilddrüsenüberfunktion eingesetzt. Und wenn ein Hühnerauge quält - kleingefaltet ein Efeublatt auflegen, Pflaster darüber - jeweils nach 24 Stunden zweimal wiederholt, lässt sich dann das Hühnerauge schmerzlos ablösen. Das im Efeu enthaltene Hederin, ist ein anerkannter Stoff gegen Zellulitis.
VORSICHT: Die Pflanze ist leicht giftig. Aus diesem Grund wird von einer Selbstmedikation dringend abgeraten.

Allgemeines:

Der Efeu ist ein hervorragender Kletterer. Er besitzt Haftwurzeln, mit denen er sich an Hauswänden oder Stämmen festhalten kann und nach oben rankt.
Efeu wurde in Siegerkränze gebunden. Erst der Efeu machte einen normalen Lorbeerkranz zu einem Siegerkranz und das so gekrönte Haupt zu einem Sieger.

Im Altertum war der Efeu den Göttern des Weines geweiht, so dem ägyptischen Osiris, dem griechischen Dionysos und dem römischen Bacchus.
Efeu steht als Symbol für ewiges Leben. So werden auch heute noch unbewusst die Gräber mit Efeu bepflanzt und diese Symbolik genutzt. Auf manchem altem Grabstein steht noch: Wie im Leben, so im Tod. Es bedeutet, dass die Seele lebt, auch wenn der Körper tot ist.
Die immergrüne Pflanze, die sich immer anschmiegen muss, steht als Sinnbild für Treue und Freundschaft. Eine schöne Überlieferung betrifft Tristan und Isolde. König Marke ließ die beiden Liebenden an zwei verschiedenen Seiten der Kirche begraben, um sie im Tod zu trennen. Da begannen an den Gräbern Efeustöcke so hoch zu ranken, dass sie sich über dem Dach begegneten.

Der Name Helix kommt von griechisch helissein, was so viel wie spiralig winden, herumdrehen bedeutet und die Wuchsform ausdrückt. Hedera leitet sich vom griechischen Wort hédra für sitzen ab und bezieht sich auf die Haftwurzeln mit denen die Pflanze Halt findet. Die Herkunft des deutschen Namens Efeu ist nicht eindeutig geklärt. Es könnte vom Lateinischen ibex für Steinbock, also Kletterer kommen.

Wirkstoffe:

Triterpensaponine, Hederin, Flavonoide, Rutin, Chlorogensäure, Elixin, Sterole, Kaffeesäurederivate, Jod, ätherische Öle

Familie:

Gehört zu den Araliengewächsen wie der Ginseng

Botanik:

Die immergrüne Pflanze kann eine Höhe von 20m erreichen. Efeu blüht erst nach vielen Jahren, wenn er ein bestimmtes Alter hat oder die Triebe über seine Stütze hinauswachsen. Die Blüten sind klein, gelblich-grün bis weiss und wachsen in Dolden. Die Blüte ist zwischen Oktober und November. Die Efeublüte ist eine äußerst wichtige Bienennahrung im Herbst, wenn vieles andere längst verblüht ist.

Im Alter verändert sich die Blattform. Die Blätter sind in der Jugend leicht behaart, dunkelgrün und glänzend und 3- bis 5-lappig. Bei Pflanzen, die mindestens über 10 Jahre alt sind, geht die fünffingrige Blattform in eine ei- oder rautenförmige Blattform über. Die alten Blätter streben dem Licht zu. Erst dann blüht der Efeu und bildet Früchte aus. Die Beerenfrüchte des Efeu gedeihen im Winter. Sie sind erbsengross grün bis rötlichviolett, im Winter wenn sie noch nicht reif sind und werden zur Reife im Frühjahr blauschwarz.
Die Pflanze kann sehr alt werden. 200- bis 300-jährige Exemplare sind keine Seltenheit.

Astrologie:

Saturn, Sonne, Merkur

Wesen der Pflanze:

Aufbrechen von verhärteten Strukturen, Bewusstwerden von Schatten, Selbsterkenntnis

Artikel in GartenWeden (eine online-Zeitschrift)

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